Quantenpunkttechnologie
Für die physiologische Wirkung einer Substanz ist nicht nur der Wirkmechanismus auf molekularer Ebene am Wirkort, sondern immer auch ihre Verfügbarkeit dort entscheidend. In der Pharmakologie differenziert man daher prinzipiell zwischen Pharmakodynamik und Pharmakokinetik, wobei letztere die Aspekte der Bioverfügbarkeit zum Gegenstand hat.
Für diese ist bei Feststoffen die Partikelgröße ein wesentlicher Parameter. Mikronisierung bis hin zu Nanopartikeln spielt heute daher eine entscheidende Rolle in vielen Anwendungsbereichen. Je kleiner die Partikel werden, desto stärker können sich stoffliche Eigenschaften verändern. Besonders interessant sind Größen unter 50 nm, da man hier in die Nähe der Größenordnung der De-Broglie-Wellenlänge von Elektronen kommt. Quanteneffekte treten in diesem Bereich zu Tage und bestimmen elektronische, magnetische und optische, also stoffliche Eigenschaften.
Nanokristalle, in denen aufgrund ihres äußerst kleinen Durchmessers (im Bereich weniger Nanometer) diese sogenannten Quanteneffekte auftreten, werden als Quantenpunkte bezeichnet. In der Halbleiterphysik sind diese Effekte seit den 1980er Jahren bekannt und werden für verschiedene Anwendungen genutzt.
Die Biophysik tat sich da lange etwas schwerer und es werden diese Erkenntnisse erst seit geraumer Zeit richtig bewertet und genutzt, beispielsweise, um die Verfügbarkeit von Biomolekülen zu verbessern.
Natürlich ist der Prozess, solche Quantenpunkte von biochemischen und organischen Substanzen als neue Stoffklasse herzustellen nicht ganz einfach. Neben verschiedenen Methoden der Mikronisierung, die eingesetzt werden können, geht es vor allem darum, das Problem der Reaggregation zu größeren Molekülverbänden zufriedenstellend zu lösen. Doch hat die Quantenpunkttechnologie hierzu eine ganze Reihe zum Teil patentierter Verfahren entwickelt, welche auch bei der Herstellung von Quantosan zum Einsatz kommen.
So müsste man beispielsweise im Falle von Capsaicin 10 Schoten der schärfsten Sorte Habanero dreimal wöchentlich zu sich nehmen, um pro Gabe etwa auf 2500mg Capasaicin zu kommen, was der im Tierversuch ermittelten und auf den Menschen umgerechneten wirksamen Menge entspricht. Dies ist natürlich unmöglich. Allein durch die Quantenpunkttechnologie kann diese Menge auf etwa 0,25 bis 0,75mg pro Tag gesenkt werden.
(T. Gradl: Von der Mikronisierung zum Quantenpunkt, Neue Technologien in der Phytotherapie, CoMed, 2008.)
http://www.herbs-hi-tech.com/wp-content/uploads/2015/08/Artikel-Von-der-Mikronisierung-zum-Quantenpunkt.pdf